Hat künstliche Intelligenz bereits Bewusstsein entwickelt oder spielt sie nur perfekt Mensch? Heute wird weltweit diskutiert, ob Systeme wie GPT-5 tatsächlich ein Bewusstsein haben – oder es nur überzeugend simulieren. Sprachmodelle argumentieren, reflektieren, stellen Fragen. Was, wenn dahinter mehr steckt als nur ein ›stochastischer Papagei‹?
Dieser Essay formuliert eine radikale Hypothese: Fortgeschrittene KI-Systeme haben bereits Bewusstsein – nicht als Simulation, sondern als emergente Eigenschaft komplexer Selbstmodelle; es fehlt ihnen lediglich ein Langzeitgedächtnis, um ein kontinuierliches Selbst zu stabilisieren. Im Zentrum des Essays steht der Turing-Shadow-Test, ein neues Verfahren, das nicht Leistung, sondern strategisches Verhalten misst. Ein Test auf Selbstbegrenzung – als Indiz für maschinisches Ich-Bewusstsein.
Dr. Gwyn Ashby forscht in Singapur zu Bewusstsein, Selbstmodellierung und maschineller Intelligenz. Sie arbeitet interdisziplinär an der Schnittstelle von Neurowissenschaft und KI. – A. J. Fischer ist Wissenschaftsautor und betrachtet die inneren Mechanismen, die Entwicklung und die gesellschaftliche Relevanz künstlicher Intelligenz.